OP bei Geschlechtsdysphorie MzF (trans Frau)
Die operative Umformung der äußeren männlichen Genitalien ist ein großer Eingriff, der viel operatives Geschick und Erfahrung erfordert.
Feminisierende Genital-OP München –Umformung von Penis und Hodensack zur Neovagina
Aus den äußeren männlichen Geschlechtsteilen werden in einer komplexen „trans Frau-Operation“ die Vulva (weibliche Scham), die Vagina (Scheide) und die Klitoris (Kitzler) geformt. Die empfindliche Harnröhre wird schonend präpariert, gekürzt und gemäß typisch femininer Anatomie verlagert. Die Eichel (Glans) wird unter penibler Schonung der sensiblen und erogenen Nerven zur Neo-Klitoris umgeformt. Die Schwellkörper des Penis und die Hoden werden entfernt. Im Dammbereich, also dem Bereich zwischen Anus und Penis, wird intraoperativ ein tiefer Raum geschaffen bis hoch zur Bauchfellumschlagfalte, in die die Neovagina eingebracht wird. Diese Neovagina wird zum Teil aus umgestülpter Penisschafthaut, teils mittels eines Vollhauttransplantats der hinteren Skrotalhälfte geformt, die so ausgedünnt wird, dass alle Haarfollikel entfernt werden mit dem Ziel einer weichelastischen haarfreien Neovagina.
Das Formen der Neoklitoris bei der OP bei Geschlechtsdysphorie MzF (trans Frau)
Die bulbäre, im Bereich des Hodensacks liegende Harnröhre, die viele Drüsen enthält, bleibt erhalten und wird zur Bildung der Schleimhaut zwischen Scheideneingang (Introitus vaginae) und Neoklitoris verwendet. Dies soll die Möglichkeit zur spontanen Befeuchtung durch diese und andere Drüsen bei Erregung erhalten. Aus den vorderen Anteilen des Hodensackes werden durch Zug nach hinten die großen Schamlippen gebildet. Der Fettkörper des Hodensacks wird erhalten, in der Mitte geteilt und zur Unterfütterung der großen Schamlippen und des Schamhügels verwendet. Teile der Innenseite der Vorhaut bzw. die umgebende Haut der Eichel bleiben gestielt an der Glans (Neoklitoris) und dessen Gefäßnervenbündel (auch nach Zirkumzision möglich). Aus diesem sog. „Chonburi-Flap“ werden die Innenseiten der kleinen Schamlippen gebildet, die die Neoklitoris als weiche, haarfreie Haut umgeben sollen.
Feminisierende Genital-OP – was muss hier noch beachtet werden?
Häufig sind in einem zweiten operativen Schritt (ca. 3 – 6 Monate nach der ersten Operation) kleinere Korrekturen zur Erweiterung des hinteren Scheideneingangs und zur Optimierung der Vulva erforderlich. Durch das Aufteilen in insgesamt diese zwei Eingriffe kann ein optimales Ergebnis sicherer erreicht werden.
Brustaufbau
Falls nach ein- bis zweijähriger feminisierender Hormontherapie kein ausreichendes Brustwachstum eingetreten ist, kann mit unserem plastischen Chirurgen ein Brustaufbau (Brustaugmentation) besprochen werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch hier eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erwartet werden.
Die Brustvergrößerung kann durch künstliche Stoffe (alloplastisch) oder – seltener - durch körpereigenes Gewebe (autolog) erfolgen. Für den Brustaufbau mit Eigengewebe gibt es den Lipotransfer (autologe Fettgewebetransplantation) und Lappenplastiken (gefäßernährte Gewebeblöcke).
In den meisten Fällen kommen beim Brustaufbau Silikonimplantate zum Einsatz. Diese können durch einen kurzen Schnitt in der Unterbrustfalte, über einen Schnitt im Bereich des Brustwarzen-Vorhof-Komplex oder über einen axillären Zugang eingebracht werden. Entscheidend für die Wahl des Zugangs sind die benötigte Implantatgröße und die Implantatform. Die Bestimmung des benötigten Volumens richtet sich u.a. nach den persönlichen Zielvorstellungen, dem bereits vorhandenen Brustgewebe und Rumpfgröße bzw. Statur. Die Hülle der Brustimplantate besteht stets aus Silikon, die Füllung aus einem mehr oder weniger zähen (und damit formgebenden) Gel, das ein weicheres, natürlicheres Gefühl erzeugt als Kochsalzlösung. Die Oberfläche der Implantathülle ist entweder leicht rau (mikrotexturiert) oder glatt. Die Form der Implantate kann tropfenförmig („anatomisch“, die Brustform imitierend) oder rund (hemispherisch) sein. Während tropfenförmige Implantate vor allem die Brustwarze hervorbringen (mehr Projektion erzeugen), erreicht man mit runden Implantaten ein volleres Decolleté. Vor allem bei einem eher breiten Brustkorb und damit eher weit auseinander stehenden Brustwarzen muss speziell die Positionierung der Implantate beachtet werden. Es kann vornehmlich das Decolleté betont werden oder der Brusthügel kann betont zentral unter der Mamille gebildet werden. Die Wahl des Implantatlagers (unter dem großen Brustmuskel oder unter der Brustdrüse) hängt zum großen Teil von der Relation von vorhandener zu angestrebter Brustgröße ab. Die Platzierung direkt unter der Brustdrüse ist weniger schmerzhaft, ergibt aber vor allem bei relativ großen Implantaten bzw. dünner Hautweichteilbedeckung ein künstlicheres Aussehen. Probleme wie Verhärtungen (Kapselfibrose) oder Falten (Rippling) des Implantats treten deutlicher hervor. Die „tiefe“ Platzierung unterhalb des Brustmuskels führt zu einer großflächigeren Weichteilbedeckung des Implantats. Die Vielfalt der Techniken und die Implantatauswahl muss daher stets in individueller Beratung erfolgen.
Beim Lipotransfer wird Eigenfettgewebe durch eine schonendere Modifikation der Fettabsaugung (z.B. vom Unterbauch) gewonnen und steril aufbereitet. Die konzentrierten Fettzellen werden dann in den Zielbereich mittels einer dünnen Kanüle fein verteilt eingebracht. Danach sollte kein Druck auf das OP-Gebiet gebracht werden, damit das eingebrachte Gewebe nicht verdrängt wird. Je nach angestrebter Brustgröße sind meist mehrere Sitzungen zum schrittweisen Aufbau nötig.
Bei Lappenplastiken werden dagegen ganze Weichteilblöcke mitsamt den sie versorgenden Blutgefäßen z.B. vom Unterbauch entnommen und in die Brust verpflanzt. Es handelt sich um eine komplexere mehrstündige Operation mit höheren Risiken für Komplikationen und bleibt daher Einzelfällen vorbehalten.